Zuhause bei Escher

| Wypkje Hettinga

Princessehof

In Leeuwarden gehen Geschichte, Kultur und Kunst oft Hand in Hand. Hier, im Herzen unserer bezaubernden Stadt, begann beispielsweise die Geschichte eines der faszinierendsten Künstler des 20. Jahrhunderts: M.C. Escher. Am 17. Juni 1898 wurde Maurits Cornelis Escher (Spitzname: Mauk) im historischen Princessehof in Leeuwarden geboren. Dieses prächtige Schloss, heute ein Keramikmuseum, war das erste Zuhause des jungen Escher. Obwohl er nur fünf Jahre in Leeuwarden verbrachte, hinterließ die Stadt einen bleibenden Eindruck. Leeuwarden bot mit seiner reichen Kultur und Historie einen inspirierenden Hintergrund für Eschers frühe Jugend.

 

Niederlande
Escher wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Sein Vater war ein bekannter Bauingenieur und seine Mutter hatte einen künstlerischen Hintergrund. Diese Kombination aus technischer Präzision und kreativem Gespür sollte später in seinen Werken sichtbar werden. Nach ihrem Umzug nach Arnheim entwickelte Escher trotz seiner schwierigen Schullaufbahn eine Leidenschaft für das Zeichnen.

Sein künstlerisches Talent blühte während seines Studiums an der School voor Bouwkunde en Sierende Kunsten in Haarlem auf. Hier traf er seinen Lehrmeister Samuel Jessurun de Mesquita, der einen tiefen Einfluss auf ihn hatte. De Mesquita brachte Escher die Feinheiten der grafischen Kunst bei, was seine Liebe zu Holzschnitten und Lithografien weckte

Ins Ausland

In den 20er Jahren unternahm Escher eine Reihe von Reisen durch Italien und Spanien, wo er von maurischer Kunst und Architektur fasziniert wurde. Insbesondere die komplexen Mosaike der Alhambra und der Mezquita in Córdoba hinterließen einen unauslöschlichen Eindruck. Diese Reisen inspirierten ihn schließlich zu seinen charakteristischen Mosaiken und optischen Täuschungen.

Escher ließ sich 1923 in Rom nieder, wo er Jetta Umiker heiratete. Das Paar hatte drei Söhne und genoss die italienische Landschaft, die oft als Motiv für seine Drucke diente. In dieser Zeit entwickelte er seinen einzigartigen Stil, indem er mit Perspektiven und unmöglichen Konstruktionen spielte.

Princessehof

Die politische Instabilität in Europa zwang die Familie Escher in den 30ern und 40ern dazu, in die Schweiz, nach Belgien und schließlich zurück in die Niederlande zu ziehen. Trotz dieses Umherwanderns arbeitete Escher unermüdlich an seiner Kunst. In dieser Zeit entstanden einige seiner berühmtesten Werke, wie „Relativität“ und „Tag und Nacht“. Seine Kunst voller mathematischer Präzision und visueller Magie erregte die Aufmerksamkeit von Mathematikern und Kunstliebhabern auf der ganzen Welt.

Maurits Cornelis Escher war nicht nur ein Meister seines Fachs, sondern auch ein nachdenklicher und introspektiver Mann. Er verbrachte viel Zeit in seinem Studio und interessierte sich intensiv für Musik, Natur und Wissenschaft. Seine Korrespondenz mit Mathematikern zeugt von seiner Neugier und intellektuellen Tiefe, obwohl er sich selbst nie als Mathematiker sah.

 

Und wieder zurück

Eschers internationaler Ruhm wuchs in den 50er und 60er Jahren. Seine Arbeiten wurden in führenden Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt. Eschers faszinierende Bilder, die die Grenzen zwischen Realität und Illusion verwischen, fanden großen Anklang bei einem breiten Publikum.

Auch heute noch erfreuen sich seine Werke enormer Beliebtheit und ziehen viele interessierte Besucher an. Die grafische Präzision und der Rhythmus seiner Arbeiten sind für viele Künstler eine große Inspirationsquelle. Die größte Sammlung seiner Werke befindet sich heute in Den Haag im Escher in het Paleis-Museum. Im Jahr 2018 war „Escher op reis“, eine große Ausstellung seiner Arbeiten, im Fries Museum.

Zuhause bei M.C. Escher

Escher verstarb am 27. März 1972 in Hilversum, aber sein Erbe lebt weiter. Leeuwarden ehrt ihn immer noch mit Stolz. Der Princessehof, in dem seine Lebensreise begann, beherbergt eine Ausstellung, die seinem Leben und Werk gewidmet ist. Hier können sich Besucher von Eschers Welt verzaubern lassen und die Wunder seiner Kunst entdecken. „Thuis bij M.C. Escher“ (Zu Hause bei M.C. Escher) nutzt Kindheitsfotos, Gegenstände und einen Dokumentarfilm, um die Verbindung zwischen Escher und dem Princessehof zu verdeutlichen. Außerdem erfahren Sie hier, welchen Einfluss die Keramik auf Eschers Kunst hatte. Neugierig? Besuchen Sie das Keramikmuseum.

Princessehof